Aufgabe der Seele nach dem Übergang in die feinstoffliche Welt

Spirituelles WissenFragen und Antworten

Shri Prakash Ji beantwortete Fragen beim Meditationsabend am 11.11.2018 in Berlin

Frage: Guru Ji, gestatten Sie bitte eine Frage.
Sie lehren uns, in diesem Leben die beste Lösung zu finden, nach Spiritualität zu streben, und nach dem Besten was es im Menschen gibt, worin auch der Sinn der Spiritualität besteht.

Gleichzeitig wissen wir, wenn die Seele des Menschen in die feinstoffliche Welt übergeht, so verbleibt sie dort nicht selten für eine lange Zeit.

Eine Frage: Was ist das Ziel des Aufenthalts der Seele in der feinstofflichen Welt? Erholt sie sich dort einfach, oder bilanziert sie dort alle Erfahrungen, die sie vorher auf der Erde gesammelt hat? Und gibt es irgendwelche besonderen Ziele, mit deren Hilfe sich die Seele vorbereitet, um wieder auf die Erde zurückzukehren?

Shri Prakash Ji: Diese Frage ist von Interesse für alle.
In dem Augenblick, da wir einen menschlichen Körper erhalten, gibt es ein Ziel. In der feinstofflichen Welt befinden wir uns an einem bestimmten Ort, in Abhängigkeit davon, wie wir vorher gehandelt haben, als wir einen physischen Körper hatten. In einer dementsprechenden Welt werden wir dann sein. Und wir werden noch einmal wiedergeboren. Dort gibt es nichts Besonderes im Sinne einer weiteren Vorbereitung.
Die Seele wird hier geboren, um sich weiter zu entwickeln. Dort aber werden Sie in einer höheren Welt sein. Welches Karma, welche Sadhana man hier macht – in Abhängigkeit davon wird der Mensch dort in eine entsprechende Welt kommen. Dort gibt es keine spezielle weitere Entwicklung oder Vorbereitung.
Wenn Sie hier Sadhana machen, Yagya machen, wenn Sie sehr gute, tiefergehende Sadhana üben, dann kann Ihre Sadhana, die Sie hier machen, den Seelen in der feinstofflichen Welt helfen. Das ist möglich.

Ein Beispiel: ein Mensch, der in einem bestimmten Landesteil lebt, hat die Absicht etwas Gutes für diese Region zu tun, Bäume zu pflanzen, gute Straßen zu bauen, schöne Seen anzulegen, eine gute Atmosphäre in diesem Gebiet zu schaffen. Dieser Mensch hatte sehr gute Gedanken, als er auf der Erde lebte. Aber dann hat er sein gutes Ziel, das er einmal hatte, nicht geschafft zu erfüllen, und ging weg in die feinstoffliche Welt. Eine Zeitlang wird er in Stille dort verbringen, sich ausruhen. Und dann, wenn die Energie seiner Gedanken erwacht, wird die Seele erneut in diesem Gebiet auf der Erde umherwandern, angezogen von einem Menschen, der genau dieselben Wünsche hat wie der erste. Er hat jetzt keinen physischen Körper, aber er kann ihm die Kraft seiner Gedanken geben. Nur physische Kraft kann er nicht geben. Und somit überträgt er seine Gedankenkraft auf einen anderen, der im Weiteren sein ursprüngliches Ziel erfüllen wird. Verstehen Sie, das wird diese Seele tun.
Wenn Sie denken wollen, dass er durch seine Gedanken auf eine andere Seele, die derzeitig sich auf der Erde befindet, einwirkt, so könnte man von Entwicklung, Vorbereitung sprechen, wie Sie wünschen.
Aber so arbeitet diese Kraft. Es wird ein Mensch mit ähnlichen Eigenschaften gesucht, der einen physischen Körper hat, und der dieses Ziel erfüllen kann. Und dieser wird davon überhaupt nichts merken. Dieser Mensch wird einfach die Arbeit des Vorherigen weiterführen. Und was macht der Mensch? Der Mensch durch seine guten Handlungen, Gebete, spirituellen Dinge vergrößert die Kraft der Seelen in der feinstofflichen Welt, dadurch hilft er ihnen.
So eine Verbindung gibt es zwischen den Menschen im physischen Körper und der feinstofflichen Welt. Aber eine konkrete Entwicklung oder ein spezielles Training gibt es dort nicht.

Frage: Darf ich noch etwas fragen? Das könnte ja dann auch im negativen Sinne funktionieren, nicht wahr?

Shri Prakash Ji: Negativ kann es auch wirken, ja gewiss.

Frage: Wie verhält es sich mit der Todesstrafe, die gibt es ja? Falls der zum Tode Verurteilte die negativen Gedanken weiterverfolgt, wie wird sich das nach seinem Weggang in die feinstoffliche Welt auswirken?

Shri Prakash Ji: Negative Gedanken können auch eine Wirkung haben, es kann auch von dort aus nach einem negativen Menschen gesucht werden. Wenn wir den Menschen in seinem physischen Körper hier betrachten: Falls er nach der Verurteilung seinen Fehler bereits erkannt und Einsicht gezeigt hat, dann wird er im nächsten Leben davon befreit werden. Wenn er aber bis zum letzten Moment seines Lebens seinen Fehler nicht bereut hat, und weiter daran denkt, es wieder zu tun, dann wird er im nächsten Leben mit denselben Gedanken wiedergeboren.
Wozu gibt es Sadhana, Jap (Mantra-Rezitation), gute Gedanken? Damit die positive Kraft hilft. Damit eine Verbindung mit der positiven Kraft geschaffen wird.