Gott gibt dem Menschen alles: das Leben, jeden Atemzug, jeden Herzschlag und erwartet nie einen Dank dafür. Seine Liebe bekommt jeder, sogar derjenige, der nicht an Ihn glaubt. Auf diese Weise liebt auch der Lehrer. Eins der Ziele seines Kommens auf die Erde – allen Menschen zu helfen, nicht nur seinen Schülern. Vor dem Treffen mit dem Lehrer kann der Mensch diese Hilfe nur erahnen, aber nach dem Treffen beginnt er sie zu spüren.
Jeder, der Ihn getroffen und von ganzem Herzen angenommen hat, erlangte das höchste Glück, von dem er nur träumen konnte, nachdem er in allen seinen Leben suchte. Er hat den Menschen mit dem größten von allen Schätzen beschenkt – mit der Liebe. Der Mensch – so ein kleines im Vergleich zum Universum und gleichzeitig großes, als ein Teil Gottes, Geschöpf – hat das Glück zu lieben und geliebt zu werden.
Die Anwesenheit des Lehrers schafft an jedem Ort eine Atmosphäre der Liebe, Schönheit und Harmonie. In seiner Nähe gibt es keinen Platz für Aufregungen, Ängste, Besorgnisse und man befindet sich in einem besonderen Zustand der Ruhe und Freude, man beginnt seine wahre göttliche Natur zu begreifen.
Der Lehrer öffnet das Schönste, was es beim Menschen gibt. Er gibt das Wissen darüber, wie man lernen kann, im Einklang mit sich selbst und der Welt zu leben, wie man seine Bestimmung im Leben finden kann und letztendlich den Sinn des Lebens begreift.
Es ist sehr schwierig für den Menschen alleine sich selbst, seine Seele zu verstehen und somit das geistige Wissen, welches in jedem von uns von Geburt an vorhanden ist, zu öffnen. Dafür braucht man denjenigen, der den Weg der geistigen Vervollkommnung schon zurückgelegt und sich mit Gott verbunden hat, einen wahren geistigen Lehrer – den Sadguru. Er zeigt den Weg zu Gott und hilft dem Menschen diesen Weg zu gehen, sich geistig zu vervollkommnen.
Es sind viele Fälle bekannt, wo der Sadguru – der wahre geistige Lehrer, den Menschen geholfen hat: in einer großen Entfernung, unabhängig von Ort und Umständen, in denen sich die Menschen befanden, haben sie die Hilfe gespürt. Wenn der Mensch an den Lehrer denkt, die geistige Praxis ausübt, die ihm der Lehrer gegeben hat, wenn der Mensch meditiert, dann spürt er seine Hilfe. Wo auch immer er lebt, bekommt er diese Hilfe auf jeden Fall. Es kann sein, dass der Lehrer nie an dem Ort war, dennoch ist seine Kraft dort anwesend. Wie ist das möglich?
Ebenso wie die Kraft Gottes überall und in allem anwesend ist, so ist die Kraft des Lehrers überall anwesend. Er ist immer in der Nähe des Schülers und hilft ihm immer.
Der Lehrer ist ständig mit Gott verbunden und Gott ist eine große Kraft und Energie, die überall und in allem anwesend ist. Dennoch in einem gewöhnlichen Zustand spürt der Mensch diese Energie nicht. Beispielsweise ist Elektrizität auch eine Energie und trotzdem sehen wir sie für gewöhnlich nicht, erst dann, wenn z. B. eine Lampe angeschaltet ist. Genauso ist die Kraft Gottes, des Lehrers überall anwesend, wir können diese nur indirekt sehen. Aber wenn der Mensch anfängt die geistige Praxis auszuüben, sein geistiges Niveau zu erhöhen, spürt er immer mehr und mehr die göttliche Kraft. Mit der Zeit sammelt und erhöht sich beim Menschen diese Energie und wenn er eine bestimmte Gestalt Gottes liebt, nimmt Gott für ihn diese Gestalt an, damit der Mensch Ihn sehen kann.
Gott kann man nur mit reinem Herz erkennen und dafür muss der Mensch sich reinigen und den Verstand beruhigen. Solange es den Verstand gibt, wird dieser auch arbeiten, aber ein reiner Verstand kann viel mehr Nützliches schaffen. Wenn der Verstand sich ganz beruhigt hat, dann kann der Mensch Gott in seinem Inneren, in seinem Herzen sehen. Der Sadguru schenkt dem Menschen erhabene Liebe – Bhakti. Seine wesentliche Hilfe ist darauf ausgerichtet, dass sich der Mensch immer im Zustand der Liebe befindet, denn ohne Liebe ist es nicht möglich Gott zu erreichen. Es ist schwer in der Welt eine hohe reine Liebe zu finden, denn wenn der Mensch liebt, will er immer irgendetwas dafür bekommen. In diesem Fall verliert das Gefühl der Liebe sofort seine Kraft und Schönheit. Wenn aber der Mensch nur liebt und dafür nichts bekommen will, dann verleiht ein solches Gefühl einen sehr hohen geistigen Zustand, der den Menschen reinigt.
Dort, wo es nur Liebe gibt, beruhigt sich der Verstand sofort. Dies ist ein sehr hoher geistiger Zustand. Um diesen zu erreichen, muss man sich bemühen: die geistige Praxis ausüben, an sich selbst arbeiten. Wenn Sie sich im Zustand der Liebe und Ruhe befinden, ist dieser mit nichts zu vergleichen, auch wenn dieser nicht lange andauert. Wenn man sich in so einem Zustand während des Gebets, der Sadhana oder der Meditation befindet, gelingt die geistige Praxis sehr gut.
Im Prozess der Arbeit an sich selbst kann der Mensch sich irren, die Selbstkontrolle verlieren. Aber wenn der Lehrer da ist, helfen dem Menschen seine Liebe, Gnade und Güte, sie lassen ihn nicht vom Wege abkommen. Der Lehrer kontrolliert ständig, ob der Schüler seinen Weg richtig geht, ob er Hilfe braucht oder ob er selbst alle Hürden nimmt. Der Lehrer hilft dem Menschen immer in seinem Leben: er gibt ihm die Kraft weiter zu gehen, um zum Ziel zu kommen.
In Indien gibt es eine Tradition: wenn ein Kind in der Familie auf niemanden hört, bringen ihn die Eltern zum geistigen Lehrer, damit er das Kind lehrt sich richtig zu benehmen und es sich zum Besseren verändert. Warum gerade zum Lehrer? Weil der Lehrer niemanden mit Zwang lehrt. Zuhause aber werden an das Kind häufig solche Anforderungen gestellt, die es nicht bereit ist zu erfüllen.