Über die Wünsche

Über die Wünsche. Satsang vom 2. Juni 2012

Der Mensch hat eine Vielzahl von Wünschen. Einige dieser Wünsche kommen und gehen, aber an andere bindet sich der Mensch sehr stark an. Er möchte dann, dass in seinem Leben etwas ganz genau so geschieht, wie er es sich wünscht – und nicht anders.

Wenn sich dieser Wunsch erfüllt, dann freut sich der Mensch und ist glücklich, wenn nicht, ist er sehr verstimmt und traurig und denkt, dass er gar nichts hat. Nach einiger Zeit entsteht dann ein neuer Wunsch in ihm. Die Wünsche ähneln den Wasserbläschen, die während eines starken Regens entstehen, wenn die Tropfen auf eine Oberfläche treffen. Sie entstehen für einen Augenblick und verschwinden sofort wieder. Wünsche kann man nicht nach Belieben verschwinden lassen, aber man kann sie in etwas Höheres transformieren.

Jene Wünsche, an die man sich stark anbindet, bringen keine guten Resultate hervor. Um einen Zustand der Ruhe in ihrem Inneren zu haben, müssen die Menschen immer daran denken, dass im Leben bereits alles vorbestimmt ist. Ob sie es wollen oder nicht – alles wird so geschehen, wie es vorgesehen ist. Aber von den Wünschen, an die sie sich angebunden haben, hängt es ab, ob  sie Freude empfinden oder unglücklich sind. Es ist nicht schlecht, Wünsche zu haben, aber die Anhaftung an ihnen führt dazu, dass im Leben Schwierigkeiten entstehen.

Wie kann man es lernen, sich nicht an seine Wünsche anzubinden? Dafür muss man in sein Inneres schauen, sich auf sich selbst fokussieren und Wissen über sich selbst erwerben. Die Menschen schauen mehr auf das Äußere und vergessen, dass sich in ihnen etwas Wertvolles befindet. Wenn der Mensch sich auf sich selbst konzentrieren kann, dann wird er innerlich stark werden. Dann beginnt er vieles zu verstehen, was er früher nicht verstanden hat. Doch so lange die Anbindung an Wünsche da ist, wird dies mal zu Freude, mal zu Traurigkeit führen. Morgens werden Sie sich glücklich und voller Kraft fühlen und abends so schlecht, als wären Berge auf ihren Kopf gefallen – obwohl sich in Wirklichkeit gar nichts verändert hat, außer Ihrem inneren Zustand. Morgens haben Sie das bekommen, was Sie wollten, und abends stellen Sie fest, dass  irgendwelche Ihrer Wünsche nicht in Erfüllung gegangen sind, und deshalb ist Ihnen so schwer ums Herz. Um keinen Verdruss zu empfinden, muss man seine Wünsche in etwas Höheres transformieren.

Der Mensch möchte in seinem Leben ein paar Dinge bekommen, und darum dreht sich sein ganzes Streben. Es sind nicht sehr viele Wünsche, man kann sie an den Fingern abzählen. Jeder aber möchte das bekommen, was seinen persönlichen Bedürfnissen und dem eigenen Niveau entspricht. Man sollte sich jedoch im Leben in allen Situationen freuen. Liebe, Ruhe, Freude – all das sind göttliche Eigenschaften, die man in sich selbst versuchen sollte zu erziehen.

Bemühen Sie sich, Ihre Wünsche immer mehr zu reinigen und sich in Richtung auf das einzige Ziel des Lebens hin zu bewegen – zur Erkenntnis Gottes, zur Erkenntnis von sich selbst. Und sobald ein guter Wunsch in Ihnen entsteht, arbeiten Sie daran, ihn zu erfüllen – aber binden Sie sich nicht an das Ergebnis, sondern nehmen Sie es immer als eine Gnade Gottes an.

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