Navratri

Sprirituelle Feste

Navratri ist ein altes hinduistisches Fest, das in Indien weit verbreitet ist.

Seine Geschichte greift weit in die Vergangenheit zurück. Das Datum für das Fest wird in der heutigen Zeit wie auch vor vielen Tausenden Jahren nach dem Mondkalender bestimmt.

Übersetzt bedeutet “Navratri“ auf Sanskrit “Neun Nächte“, (nava – neun, ratri – Nacht). Dieses Wort steht ebenso für Neubeginn, die Geburt von etwas Neuem und Guten.

Navratri wird zweimal im Jahr gefeiert, einmal im Frühjahr und das andere im Herbst. Im Frühling wird es als Vasant-Navratri oder Ramnavratri bezeichnet. Der letzte Tag davon wird als der Geburtstag von Rama gefeiert und heißt Ramnavmi.

Das Navratri im Herbst wird Shardi-Navratri oder Durga-Navratri genannt. Seine Besonderheit ist, dass am neunten Tag Prinz Rama über Ravan gesiegt hat. Dieser Tag wird als Navmi bezeichnet.

Navratri fällt in die Zeit, wenn die Jahreszeiten wechseln. Es ist eine Übergangszeit, wenn kalte Tage auf warme folgen und umgekehrt. Und weil das Universum in jedem Menschen verborgen ist, kann jeder die Veränderungen fühlen.

Alles, was geschieht hat einen Echoeffekt auf das ganze Universum und auf uns selbst. Alle Veränderungen passieren wie auf der physischen so auch auf der feinstofflichen Ebene.

An wen richten sich die Gebete in der Navratrizeit?

Im Verlauf von zehn Tagen und neun Nächten wird der weibliche Aspekt der göttlichen Energie – Adi Shakti – die Muttergöttin in ihren verschiedenen Formen verehrt. In Indien wendet man sich an sie als “Devi“ (Göttin) oder “Shakti“ (Kraft). Jeder ihrer Formen steht für eine bestimmte Energie – Shakti. Jeder Navratri-Tag ist einer bestimmten Form gewidmet. So hat Gott Shiva zum Beispiel neun Shaktis, neun Energien. Eine dieser Energien sehen wir immer zu Shivas linken Seite. Die anderen Formen sind unsichtbar, doch um Shiva zu erkennen, seine Gunst und seinen Segen zu gewinnen, verehrt man alle seine Shaktis mit Gebeten.

Es heißt, dass die göttliche Energie Reichtum, Glück, Wissen und andere Kräfte schenkt, die dabei helfen die Hindernisse im Leben zu überwinden.

Die drei Aspekte der Muttergöttin sind Durga, Lakshmi und Saraswati.

In den ersten drei Tagen wendet man sich an die Göttin in Gestalt einer mächtigen Kraft, die Durga genannt wird. Durga ist eine Göttin, die die Kraft hat alles Böse in der Welt und in der menschlichen Seele zu vernichten. Die Menschen glauben, dass sie mit Hilfe von Durgas Kraft in der Lage sind, sich von ihren Schwächen zu befreien und Hindernisse zu überwinden.

Die folgenden drei Tage betet man zur Göttin Lakshmi. Ihre Kraft öffnet die besten Eigenschaften im Menschen – göttliche Liebe, Gleichgewicht des Verstandes, Güte, Reinheit, Mitgefühl und Großherzigkeit.

Die letzten drei Tage von Navaratri sind der Verehrung der Göttin der Weisheit – Saraswati – gewidmet. Saraswati kommt, um uns der Erleuchtung mehr und mehr näher zu bringen, indem sie uns das Verborgene in uns zeigt: nicht entfaltete Kräfte und den potentiellen Reichtum der Seele. Saraswati – die Göttin der Weisheit – gestattet uns, über die Grenzen unseres Egos hinaus zu gehen und den transzendentalen Raum zu empfinden.

Um den vollen Erfolg im Leben zu erreichen, brauchen wir den Segen von allen drei Aspekten der göttlichen Mutter, deswegen dauert das Gebet neun Tage lang.

Einige Gläubige verehren während Navratri ihren „Ishta“, die Form Gottes, die ihnen am Herzen liegt. Wenn es Rama ist, verehrt man ihn und liest den Ramcharitmanas, ein Epos über Ramas Leben. Wenn es Krishna ist, dann verehrt man Krishna und liest die Bhagavad Gita.

Die Navratri Tage verfügen über eine gewisse Kraft und sind von großer Bedeutung für die Ausübung der Sadhana und einer Fastenkur. Jeder entscheidet individuell, je nach Möglichkeit und gesundheitlicher Verfassung, in welchem Umfang er fastet, ob er sich rein vegetarisch ernährt oder eine strengere Diät einhält. Es ist empfehlenswert, sich während Navratri mehr Zeit als sonst für die Sadhana zu nehmen, und am besten ist es, eine bestimmte Anzahl an Runden für die Mantrarezitation festzulegen und sich alle neun Tage daran zu halten.

Die Sadhana, die während Navratri ausgeübt wird, hat eine wohltuende Wirkung, selbst wenn man das bis dahin nicht sehr fleißig gemacht hat. In dieser Zeit empfängt und sammelt man die Energie aus dem Universum. Diese reinigt uns, gibt uns Kraft und hilft sich weiter zu entwickeln.

Im Ashram von Shri Prakash Ji in der Nähe von Moskau wird schon seit über 10 Jahren während Navratri täglich ein Havan, ein Gebet am Feuer durchgeführt. Alle Interessierten sind herzlich willkommen an diesem besonderen Geschehen teil zu nehmen.

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